Einblicke

Den Großteil des Jahres lebe ich in Savonlinna, einer Stadt mit etwa 30.000 Einwohnern.
                 Die Stadt befindet sich auf der finnischen Seenplatte.
Jedes Jahr findet hier die Handy-Weitwurf-Weltmeisterschaft statt.
Desweiteren ist Savonlinna wegen der Opernfestspiele und der Burg Olavinlinna bekannt.

In diesem Häuschen lebe ich...
                                       
In dem ehemaligen Männerhaushalt gibt es einige düstere Geheimnisse,
die Fragen in uns Frauen aufwerfen,
die wir nicht zu beantworten wagen...
Das Essen gibt es in der Kantine, täglich...
Lediglich die Beilage zu den Kartoffeln variiert manchmal.
Hier verbringe ich gerne meine Zeit
                               Eine Kleinigkeit aus Helsinki...
                             
                                    Live aus Savonlinna:
                                 Ein Gewittermitschnitt!
              Ein paar meiner Lieblingsstudenten, men at work!
 
Hier ein paar Kerle, die sich freiwillig flachlegen ließen... 
               Dieses Video entstand bei den Dreharbeiten zu einem
                     Willkommensfilm für das Opisto... man sieht:
                                             Rica in Action!

Eine Erkenntnis zur Nacht
Es war so dunkel, dass ich mich erstmal prompt in dem kleinen Waldabschnitt verlief und die Weggabelung verpasste. Finnische Nächte sind so dunkel, dass die eigene Hand vor Augen nicht sichtbar ist. Nach fünf minütigem unsicheren Herumtappen fand ich den richtigen Pfad und trat ans Wasser, an dem ich schnell die Kleider zu Boden warf, ehe ich mich von meinem Schweinehund zur Rückkehr überreden lassen konnte. Und ich sprang in den See. Während die Sterne am Firmament leuchteten, eine Sternschnuppe vorbei blitzte, das Wasser bedächtig plätscherte, begannen meine Zähne zu klappern und meine Gliedmaßen taub zu werden. Wirklich weit schaffte ich es nicht zu schwimmen, dafür funktionierten meine Beine und Arme nicht wie  es nötig und gewünscht gewesen wäre. Aber es war ein einmaliger Augenblick in der Nacht des ersten Oktobers.


ein paar Sätze
Aussprache ist genauso wie es gelesen wird, doppelte Konsonanten und Vokale werden laaaange betont...

- Hei! Mitä kuulu? (Hey! Mita kuulu?) -> Na, wie geht's?

- Kiitos, hyvää! (Kiiiiiiitos, hüwaa!) -> Danke, gut!
Entä sinulle? (Enta sinullllle?) -> Und selbst?


Die finne Sprache
Die finnische Sprache ist gar nicht so schwierig, wie es behauptet wird. Sie ist vielmehr einfach nur ganz anders als die anderen Sprachen, die wir so lernen.
Um euch Finnisch etwas näher zu bringen, gebe ich euch einen kleinen Einblick und beginne mit den einfachsten Wörtern. Bevor ihr euch an das laute Aussprechen macht, denkt bitte an folgende Regeln:
Alles wird ziemlich schnell ausgesprochen, nur wenn doppelte Konsonanten oder doppelte Vokale vorhanden sind, werden diese langsamer ausgesprochen.

Hier nun die für uns am leichtesten lernbaren Begriffe:
-ananas (heißt so viel wie Ananas)
-banaani (Banane)
-tee (Tee)
-nuudeli (Nudeln)
-mandariini (Manderine)
-appelsiini (Orange/Apfelsine)
-sitruuna (Zitrone)
-paprika (Paprika)
-tomaatia (Tomate)
-kamera (Kamera)
-paperi (Papier)
-filmi (Film)
-lamppu (Lampe)
-piano (Klavier)


Natürlich gibt es noch mehr dieser Wörter, die uns ziemlich bekannt vorkommen, allerdings möchte ich jetzt einen Schritt weiter gehen.
Es gibt etliche Wörter, bei denen man denkt, bekloppt zu werden. Neben der Liebe zu unendlich langen Begriffen, die eigentlich nur aus Aneinanderreihungen einzelner Wörter bestehen, tauchen sich auch enorm viele „Y“s auf. Achja, „Y“ spricht man wie „ü“ aus.

-kysymys (Frage)
-syntynyt (geboren)
-hymy (das Lächeln)
-tyyny (Kissen)

Es dauert ein wenig bis man sich im Wörterbuch zurecht findet, denn anders als „normal“ sind Wörter mit „Y“, „Ä“ und „Ö“ ganz hinten einsortiert. Außerdem existiert kein finnisches Wort mit dem Anfangsbuchstaben „Z“.
Sucht man also im Wörterbuch einen Begriff, der als zweiten Buchstaben ein „ä“ enthält, muss man bis ans Ende des jeweiligen Anfangsbuchstaben blättern bis man dort endlich das gesuchte Wort finden kann.

Besonders witzige Wörter finde ich:
-mega pussy (große Tüte für Süßigkeiten oder Chips)
-tyttö (klingt einfach… lustig^^ wenn man Spätpubertär ist – heißt aber auch passend Mädchen)
-Nainen (vom verneinen… bedeutet Frau)
-Mies (ja ist voll mies, übersetzt heißt es Mann und wird mi-e-s ausgesprochen)
-Klo (Abkürzung für Kello on – also Uhrzeit)

und folgende Begriffe mag ich gerne, weil sie so schön klingen:
-kissa (Katze)
-koira (Hund)
-laulaa (singen, erinnert an lalala)
-illalla (abends)

Und hier ein paar Begrüßungsformeln:
-moi
-hei
-morjes
-terve
-moikka
-moro

und zum Anstoßen von Getränken kann man folgendes sagen:
-kippis (klingt ähnlich wie kipp es)
-terveydeksi! (auf dein Wohl)
-hölökyn kölökyn (das ist nur für bereits sehr Betrunkene geeignet, sonst ist es echt unmöglich das auszusprechen)

Das war jetzt mal ein kleiner Einblick und reicht für den Anfang. Die unzähligen grammatischen Fälle werde ich hier nicht erläutern, allerdings ist es gar nicht so schwer, diese zu erlernen.
Das Video fasst die Zeit seit September zusammen und stellt das Leben im Opisto vor. Es zeigt einige Momente, die ich hier mit den anderen erlebt habe. Gemacht wurde es von meiner Mitfreiwilligen zum Thema "Immigration". Ich hoffe, es interessiert euch.