Wie eine Prinzessin kam ich mir vor, als ich den Friseursalon betrat. Einzelne weiße Sessel standen vor großen Spiegeln, weiße Vorhänge hingen an den Fenstern, es wirkte alles wie ein königliches Zimmer. Einzelne Blumen und die verspielte Dekoration rundeten das Bild ab. Dazu die himmlisch finnische Weihnachtsmusik, ab und an war ein deutsches „Oh Tannenbaum“ zu hören. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, wie sehr ich Weihnachtsmusik liebe. Normalerweise löst diese Musik in mir ein Fluchtreflex aus, dem ich dieses eine Mal leider nicht nachgeben konnte.
„Setzen Sie sich doch!“, forderte mich die Friseurin, welche ihre knallorangefarbenen Haare zu einem Halbirokesen frisiert hatte, auf. Ihr romantischer Kleidungsstil, eine hübsche weiße lange Strickjacke und eine hellbraune Hose, passten perfekt zu dem Interieur.
„Setzen Sie sich doch!“, forderte mich die Friseurin, welche ihre knallorangefarbenen Haare zu einem Halbirokesen frisiert hatte, auf. Ihr romantischer Kleidungsstil, eine hübsche weiße lange Strickjacke und eine hellbraune Hose, passten perfekt zu dem Interieur.
Ich ließ mich in den Sessel sinken, beobachtete durch das Fenster hindurch das träge Geschehen der wenigen Finnen, welche gelangweilt vorbei gingen.
Die Atmosphäre war bedächtig und entspannend, außer mir waren noch zwei weitere Kundinnen in dem Raum, jede in Gedanken versunken.
Ein wenig aufgeregt war ich, da dies mein erster Friseurbesuch seit drei oder vier Monaten war.
Meine Haarkünstlerin begann mit dem Färben der Haare und ging das ganz anders an, als ich es aus Deutschland gewohnt war. Statt die Folien von hinten und unten anzusetzen, begann sie ganz vorne. Zum Schluss sah ich wie ein intergalaktisches Kunstwerk aus der Zukunft aus. Während die CD mit der Weihnachtsmusik das zweite Mal ihr bestes gab, las ich in meinem Buch und vertrieb mir auf diese Weise die Zeit.
Endlich, gerade bevor ich zum dritten Mal die finnische Version des „Stille Nacht“ Liedes ertragen durfte, wurde ich zum Waschbecken gebeten. Meine Füße wurden auf einen weißen Lederhocker abgelegt, meine Haare von den Folien befreit und mein Kopf mit unzähligen Massagen durchgeknetet. Auf Shampoo folgten Haarkuren und eine weitere Massage. Ich fühlte mich wie im Himmel.
Ein wenig zittrig begab ich mich anschließend zurück zu meinem Sessel und erklärte der Friseurin wie ich meine Haare gern geschnitten hätte. Ich zeigte ihr mit den Händen wie kurz der Pony werden und was sie mit den restlichen Haaren machen sollte.
Sie lächelte mich an und meinte „Ja, also nur einen Zentimeter kürzer.“
Ich blickte ihr in die Augen und ich war mir halbwegs sicher, sie hätte mich verstanden.
Dann begann sie zu schneiden und sie machte das wirklich mit einer sagenhaften Eleganz. Sie wirkte wie eine Haarspezialistin, die mit Scheren in der Hand auf die Welt gekommen war. Am Ende begann sie noch meine Haare zu föhnen und zu frisieren, ich saß da und war zwiegespalten. Mein Pony war unzählige Zentimeter kürzer als ich es gewollt hatte und meine restlichen Haare auch. Zu allem Überfluss sang im Hintergrund der Sänger erneut mit einem finnischen Dialekt „Oh Tannenbaum“ und ich fühlte mich ein wenig wie in einem Horrorfilm. Erst wurde ich so schön umgarnt und verwöhnt und dann, dann wurde mir mein Heiligstes genommen. Zusätzlich erschrak ich über den Preis, den ich zum Schluss zahlen musste. In Finnland ist tatsächlich alles teurer. Viel teurer. Doch tatsächlich bin ich, wie ich später erfuhr, sogar vergleichsweise günstig davon gekommen. In der Zukunft werde ich meine Haare selber färben, wobei die Friseurin das zumindest echt verdammt gut hingekriegt hat und außerdem hat sich meine Mähne noch nie so gut angefühlt. Nur an die neue Haarlänge muss ich mich wohl noch gewöhnen.
Zusammengefasst war dies wohl mein letzter Salonbesuch für die nächsten Monate und das nächste Mal werden auch wirklich nur die Spitzen geschnitten. Gelernt habe ich, dass Weihnachtslieder eine süße Vorwarnung auf das Böse sein können.
Passend zu Halloween kann ich jetzt wenigstens unverkleidet auf die Straße gehen, Süßigkeiten sammeln und andere erschrecken.
Die Atmosphäre war bedächtig und entspannend, außer mir waren noch zwei weitere Kundinnen in dem Raum, jede in Gedanken versunken.
Ein wenig aufgeregt war ich, da dies mein erster Friseurbesuch seit drei oder vier Monaten war.
Meine Haarkünstlerin begann mit dem Färben der Haare und ging das ganz anders an, als ich es aus Deutschland gewohnt war. Statt die Folien von hinten und unten anzusetzen, begann sie ganz vorne. Zum Schluss sah ich wie ein intergalaktisches Kunstwerk aus der Zukunft aus. Während die CD mit der Weihnachtsmusik das zweite Mal ihr bestes gab, las ich in meinem Buch und vertrieb mir auf diese Weise die Zeit.
Endlich, gerade bevor ich zum dritten Mal die finnische Version des „Stille Nacht“ Liedes ertragen durfte, wurde ich zum Waschbecken gebeten. Meine Füße wurden auf einen weißen Lederhocker abgelegt, meine Haare von den Folien befreit und mein Kopf mit unzähligen Massagen durchgeknetet. Auf Shampoo folgten Haarkuren und eine weitere Massage. Ich fühlte mich wie im Himmel.
Ein wenig zittrig begab ich mich anschließend zurück zu meinem Sessel und erklärte der Friseurin wie ich meine Haare gern geschnitten hätte. Ich zeigte ihr mit den Händen wie kurz der Pony werden und was sie mit den restlichen Haaren machen sollte.
Sie lächelte mich an und meinte „Ja, also nur einen Zentimeter kürzer.“
Ich blickte ihr in die Augen und ich war mir halbwegs sicher, sie hätte mich verstanden.
Dann begann sie zu schneiden und sie machte das wirklich mit einer sagenhaften Eleganz. Sie wirkte wie eine Haarspezialistin, die mit Scheren in der Hand auf die Welt gekommen war. Am Ende begann sie noch meine Haare zu föhnen und zu frisieren, ich saß da und war zwiegespalten. Mein Pony war unzählige Zentimeter kürzer als ich es gewollt hatte und meine restlichen Haare auch. Zu allem Überfluss sang im Hintergrund der Sänger erneut mit einem finnischen Dialekt „Oh Tannenbaum“ und ich fühlte mich ein wenig wie in einem Horrorfilm. Erst wurde ich so schön umgarnt und verwöhnt und dann, dann wurde mir mein Heiligstes genommen. Zusätzlich erschrak ich über den Preis, den ich zum Schluss zahlen musste. In Finnland ist tatsächlich alles teurer. Viel teurer. Doch tatsächlich bin ich, wie ich später erfuhr, sogar vergleichsweise günstig davon gekommen. In der Zukunft werde ich meine Haare selber färben, wobei die Friseurin das zumindest echt verdammt gut hingekriegt hat und außerdem hat sich meine Mähne noch nie so gut angefühlt. Nur an die neue Haarlänge muss ich mich wohl noch gewöhnen.
Zusammengefasst war dies wohl mein letzter Salonbesuch für die nächsten Monate und das nächste Mal werden auch wirklich nur die Spitzen geschnitten. Gelernt habe ich, dass Weihnachtslieder eine süße Vorwarnung auf das Böse sein können.
Passend zu Halloween kann ich jetzt wenigstens unverkleidet auf die Straße gehen, Süßigkeiten sammeln und andere erschrecken.
Folgendes Lied passt zu perfekt zu meiner momentanen Stimmung...