Es wird Zeit für eine Entschuldigung,
denn in den letzten Wochen sind so gut wie alle von Euch von mir vernachlässigt worden. Es tut mir verdammt noch mal leid, aber ich kriege es momentan nicht hin, mich bei so vielen zu melden.
Woran das liegt? Immerhin habe ich einen Grund vorzuweisen.
Wie alle Studenten im Opisto, mache ich zwei Wochen lang ein Praktikum. Meine Arbeit besteht darin in einer Schule die Stunden abzusitzen. Okay, in den 6. Klassen kann ich noch im Unterricht assistieren, aber die Älteren gehorchen nicht einmal dem Lehrer.
Die finnische Schule, die ich besuche, ist ziemlich interessant. Täglich ertönt morgens um kurz nach neun Uhr, Musik aus den Lautsprechern – klassische, manchmal auch rockige. Die Schüler tragen in den Unterrichtsräumen keine Schuhe, in Sport werden Jungs von Mädels getrennt. 400 Schüler gibt es und sie sind in den Jahrgängen 6 bis 9. Die Mädchen sind überdurchschnittlich dünn, das Benehmen vieler Jugendlichen ist unter aller Sau. Nicht selten stehe ich mit offenem Mund da, wenn ich die Gören beobachte. Rotzen den Flur voll, rempeln sich gegenseitig an, stören den Unterricht indem sie die Tische durch die Gegend werfen, tragen ihre Nasen meilenweit über dem Meeresspiegel und kreischen sinnlos herum, wenn ihnen etwas nicht passt. Manchmal sitzen 13-jährige neben mir und stinken nach Zigarettenrauch.
Aber es gibt auch eine andere Seite der Schule. Das Lehrerzimmer ist in weiß und pink gestaltet, ich fühle mich dort sehr wohl. Die Lehrer sind richtig nett und zuvorkommend, sowie interessiert und in den Unterrichtsfächern ist ihre Motivation deutlich erkennbar. Insgesamt gefällt mir die Struktur des Unterrichtens viel besser als in Deutschland. Jede Stunde verbringe ich mit einem anderen Lehrer, meistens verstehe ich kaum etwas. Die einzigen Fächer, welche mir Spaß bringen, sind Deutsch, Mathe und manchmal Erdkunde. Da kann ich wenigstens helfen. Nächste Woche habe ich hoffentlich mehr Deutsch und endlich auch mal Englisch.
Ich wurde in der Schule mehrmals für eine deutsche Schauspielerin aus einer Serie gehalten, die auch in Finnland ausgestrahlt wurde. Faszinierend, wie schnell ich zur Berühmtheit gemacht werde. Außerdem grüßen mich jetzt ständig Kinder auf der Straße und manchmal bekomme ich gebastelte Geschenke.
Heute ist ja außerdem noch der „Red Nose Day“. Die Schule veranstaltete dazu eine Schulstunde lang Kuchenessen und der Erlös kommt der Organisation zu Gute.
Es tut mir Leid, dass dieser Bericht jetzt so kurz und langweilig ist, ich habe noch 4 Tage das Praktikum und danach hoffentlich mehr Zeit und Motivation einen längeren Text zu schreiben. Täglich fahre ich 12 Km Rad, bergauf und bergab. Mein Fahrrad ist zweimal kaputt gegangen und ich durfte die restlichen Kilometer zu Fuß gehen. Zum Glück gibt es hier viele hilfsbereite Menschen, die mir bei der Reparatur geholfen haben.
Zu meinem Erschrecken, geht die Sonne immer früher unter. Mittlerweile ist es um kurz vor 17 Uhr dunkel, in zwei Monaten soll es bereits um 14 Uhr soweit sein. Deswegen bin ich jetzt auch zusätzlich zu dem Sportprogramm nicht nur schlank und rank, sondern auch vollkommen müde und demotiviert.
Ich wünsche euch jetzt ein wunderschönes Wochenende und hoffe, ihr verzeiht mir alle!
Liebe Grüße
denn in den letzten Wochen sind so gut wie alle von Euch von mir vernachlässigt worden. Es tut mir verdammt noch mal leid, aber ich kriege es momentan nicht hin, mich bei so vielen zu melden.
Woran das liegt? Immerhin habe ich einen Grund vorzuweisen.
Wie alle Studenten im Opisto, mache ich zwei Wochen lang ein Praktikum. Meine Arbeit besteht darin in einer Schule die Stunden abzusitzen. Okay, in den 6. Klassen kann ich noch im Unterricht assistieren, aber die Älteren gehorchen nicht einmal dem Lehrer.
Die finnische Schule, die ich besuche, ist ziemlich interessant. Täglich ertönt morgens um kurz nach neun Uhr, Musik aus den Lautsprechern – klassische, manchmal auch rockige. Die Schüler tragen in den Unterrichtsräumen keine Schuhe, in Sport werden Jungs von Mädels getrennt. 400 Schüler gibt es und sie sind in den Jahrgängen 6 bis 9. Die Mädchen sind überdurchschnittlich dünn, das Benehmen vieler Jugendlichen ist unter aller Sau. Nicht selten stehe ich mit offenem Mund da, wenn ich die Gören beobachte. Rotzen den Flur voll, rempeln sich gegenseitig an, stören den Unterricht indem sie die Tische durch die Gegend werfen, tragen ihre Nasen meilenweit über dem Meeresspiegel und kreischen sinnlos herum, wenn ihnen etwas nicht passt. Manchmal sitzen 13-jährige neben mir und stinken nach Zigarettenrauch.
Aber es gibt auch eine andere Seite der Schule. Das Lehrerzimmer ist in weiß und pink gestaltet, ich fühle mich dort sehr wohl. Die Lehrer sind richtig nett und zuvorkommend, sowie interessiert und in den Unterrichtsfächern ist ihre Motivation deutlich erkennbar. Insgesamt gefällt mir die Struktur des Unterrichtens viel besser als in Deutschland. Jede Stunde verbringe ich mit einem anderen Lehrer, meistens verstehe ich kaum etwas. Die einzigen Fächer, welche mir Spaß bringen, sind Deutsch, Mathe und manchmal Erdkunde. Da kann ich wenigstens helfen. Nächste Woche habe ich hoffentlich mehr Deutsch und endlich auch mal Englisch.
Ich wurde in der Schule mehrmals für eine deutsche Schauspielerin aus einer Serie gehalten, die auch in Finnland ausgestrahlt wurde. Faszinierend, wie schnell ich zur Berühmtheit gemacht werde. Außerdem grüßen mich jetzt ständig Kinder auf der Straße und manchmal bekomme ich gebastelte Geschenke.
Heute ist ja außerdem noch der „Red Nose Day“. Die Schule veranstaltete dazu eine Schulstunde lang Kuchenessen und der Erlös kommt der Organisation zu Gute.
Es tut mir Leid, dass dieser Bericht jetzt so kurz und langweilig ist, ich habe noch 4 Tage das Praktikum und danach hoffentlich mehr Zeit und Motivation einen längeren Text zu schreiben. Täglich fahre ich 12 Km Rad, bergauf und bergab. Mein Fahrrad ist zweimal kaputt gegangen und ich durfte die restlichen Kilometer zu Fuß gehen. Zum Glück gibt es hier viele hilfsbereite Menschen, die mir bei der Reparatur geholfen haben.
Zu meinem Erschrecken, geht die Sonne immer früher unter. Mittlerweile ist es um kurz vor 17 Uhr dunkel, in zwei Monaten soll es bereits um 14 Uhr soweit sein. Deswegen bin ich jetzt auch zusätzlich zu dem Sportprogramm nicht nur schlank und rank, sondern auch vollkommen müde und demotiviert.
Ich wünsche euch jetzt ein wunderschönes Wochenende und hoffe, ihr verzeiht mir alle!
Liebe Grüße
Rica
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