Letzten Donnerstag habe ich mich ganz kurz gefragt, was ich ohne Internet am Wochenende machen würde. Klar kommt es echt auf das Alter an, aber ich beziehe mich mal damit auf die typische Facebookfraktion. Wie viele Bücher liegen bei euch noch herum, die ihr eigentlich schon lange mal angefangen haben wolltet? Wie viel hättet ihr wohl schon für die nächste Prüfung gelernt, wäre das Internet euch nicht in die Quere gekommen? Während sich bei euch der Staub auf dem Schreibtisch sammelt, das Essen auf dem Teller vertrocknet und der Hund neben euch bereits die vierte Leine gelegt hat und in mehrfachen Verkreuzungen der beiden Hinterbeine nur noch jämmerliche letzte Quietsch- und Seufztöne von sich gibt, sitzt ihr nur mal kurz „fünf Minuten“ am Computer und guckt bereits zum siebzehnten Mal, in dieser Stunde, nach ob euch eine neue Nachricht erreicht hat.
Da ich hier in Savonlinna zu dieser Zeit nahezu nichts machen kann, kam ich zu dem Entschluss, dass ein Wochenende ohne Internet und andere Beschäftigungen, die es hier ohnehin nicht gibt, ein Weltuntergang oder zumindest ein Fiasko wäre.
Tja, ich wurde besserem belehrt. Gleich am Freitagmorgen leuchtete ein Zeichen auf, als ich den Laptop hoch gefahren hatte. Internet.. irgendetwas stimmt mit dem Router nicht. Doch der ist leider in einem Raum in einem anderen Haus eingesperrt, sodass ich da nicht mal kurz dran käme.
Da ich hier in Savonlinna zu dieser Zeit nahezu nichts machen kann, kam ich zu dem Entschluss, dass ein Wochenende ohne Internet und andere Beschäftigungen, die es hier ohnehin nicht gibt, ein Weltuntergang oder zumindest ein Fiasko wäre.
Tja, ich wurde besserem belehrt. Gleich am Freitagmorgen leuchtete ein Zeichen auf, als ich den Laptop hoch gefahren hatte. Internet.. irgendetwas stimmt mit dem Router nicht. Doch der ist leider in einem Raum in einem anderen Haus eingesperrt, sodass ich da nicht mal kurz dran käme.
Mir blieb die Hoffnung, dass sich das mit der Zeit von selbst auflöste. Die Zeit ging um, änderte allerdings absolut nichts.
Immerhin hatte ich endlich eine Gelegenheit einen Spaziergang durch die nächtliche Schneelandschaft zu machen, ein Buch und eine Zeitschrift durchzulesen. Mehrere Filme zum wiederholten Male anzugucken. Zwei Stunden nur auf dem Bett zu liegen und Musik zu hören. Mein Zimmer gründlich aufzuräumen. Jetzt ist Sonntagmorgen. Immer noch keine Veränderungen.
Das Wochenende war jetzt allerdings nicht ganz ohne Internet, zum Glück funktionierte es in der Sc
Meine Feststellung ist jedoch, alle Menschen die wie ich gerne jeden Abend den sie alleine zu Hause verbringen und ihn im Netz vertrödeln, sind verdammt arm dran.
Wir verpassen das Leben, das richtige genussvolle Leben. Statt uns an den Herd zu stellen und uns etwas ganz leckeres mit stundenlanger Zubereitung zu kochen, tut es eine Pizza oder ein Fertiggericht. Es gibt ja noch eine Stufe schlimmer Betroffene, diejenigen die selbst beim Ausgehen stets posten müssen, wo, mit wem und warum sie irgendwo sind. Toll.
Klar, niemand will zugeben, dass er vom Internet abhängig ist. Aber ist es nicht ganz einfach festzustellen? Wann hast du das letzte Mal abends den Laptop nur zum Musik hören benutzt und dich hingesetzt, um nur etwas wie zum Beispiel ein Buch zu lesen? Wie oft wanderten dabei deine Gedanken an deinen Nachrichtenaccount?
Ich glaube, um diese freien Abende erleben zu können, muss das Internet ausfallen. Obwohl viele Menschen dann ihren Tag damit verbringen, irgendwie das Internet wiederzubeleben, anstatt sich die Zeit anders zu nutze zu machen. Traurig, aber wahr.
Den größten Gefallen, den man seinen Kindern machen kann, ist ihnen erst ab dem Alter von 16 einen eigenen Computer zu erlauben und vorher stets darauf zu achten, dass die Kleinen nur eine Stunde am Tag daran sitzen. Langeweile macht kreativ. Wie viel Zeit haben wir früher im Wald und auf den Wiesen verbracht? Heute erlebe ich das nur, wenn ich mit den Pfadfindern ohne Handys und Laptops wandern gehe. Diese Auszeiten heilen die Seele.
Nachrichten kann man ja auch in der Zeitung lesen, am nächsten Tag. Oder einfach das Radio anschalten. Filme gibt es in den aussterbenden Videotheken. Zur nächsten Party kann man Freunde per Brief oder Anruf einladen, ist doch ohnehin viel persönlicher und schöner. Außerdem hat heutzutage nahezu jeder eine Telefonflatrate. Bücher fühlen sich viel schöner in der Hand an und lassen sich besser lesen, als die Texte im Internet. Wie viele Spiele stehen seit Jahren unberührt im Schrank? Warum müssen wir stets erreichbar sein? Würde es sich um etwas dringendes handeln, könnte die andere Person doch auch kurz anrufen.
Ist es nicht amüsant, dass viele mit „ich mache gerade nichts“ antworten, wenn sie mit anderen chatten und danach gefragt werden? Nichts. Unter nichts versteht man im Internet herum zu surfen und Musik zu hören. Mittlerweile fragt kaum einer mehr, was man am letzten Abend gemacht hat. Als Antwort käme sowieso nur ein „Nichts“ oder „das Übliche“. Wäre es nicht toller, mit einem „Hab meine Lieblings-CD gehört, die ich in den tiefen meines Regals wiedergefunden habe und dabei das Buch gelesen, das du mir neulich empfohlen hast.“ antworten zu können? Daraufhin ergäbe sich dann sogar höchstwahrscheinlich ein interessantes Gespräch über die Musik oder den Roman. Auf „Nichts“ kann man schließlich kaum etwas anderes als „ich auch“ erwidern.
Ich gebe zu, ich beneide jeden, der nicht täglich ins Internet geht. Statt zu chatten, würde ich auch gerne wieder viel mehr Briefe oder Emails schreiben und lesen.
Zum Abschluss würde ich gerne sagen, dass ich mich nun ändern und nur alle paar Tage ins Netz gehen werde. Doch das wäre sicherlich gelogen.
Das einzige was ich für mich daraus ziehen kann, ist dass ich versuchen werde, etwas weniger online zu gehen. Mir etwas bewusster mache, wie viel Zeit ich damit verplempere und meine Prioritäten langsam ändern werde. Vielleicht. Hoffentlich.
Immerhin hatte ich endlich eine Gelegenheit einen Spaziergang durch die nächtliche Schneelandschaft zu machen, ein Buch und eine Zeitschrift durchzulesen. Mehrere Filme zum wiederholten Male anzugucken. Zwei Stunden nur auf dem Bett zu liegen und Musik zu hören. Mein Zimmer gründlich aufzuräumen. Jetzt ist Sonntagmorgen. Immer noch keine Veränderungen.
Das Wochenende war jetzt allerdings nicht ganz ohne Internet, zum Glück funktionierte es in der Sc
Meine Feststellung ist jedoch, alle Menschen die wie ich gerne jeden Abend den sie alleine zu Hause verbringen und ihn im Netz vertrödeln, sind verdammt arm dran.
Wir verpassen das Leben, das richtige genussvolle Leben. Statt uns an den Herd zu stellen und uns etwas ganz leckeres mit stundenlanger Zubereitung zu kochen, tut es eine Pizza oder ein Fertiggericht. Es gibt ja noch eine Stufe schlimmer Betroffene, diejenigen die selbst beim Ausgehen stets posten müssen, wo, mit wem und warum sie irgendwo sind. Toll.
Klar, niemand will zugeben, dass er vom Internet abhängig ist. Aber ist es nicht ganz einfach festzustellen? Wann hast du das letzte Mal abends den Laptop nur zum Musik hören benutzt und dich hingesetzt, um nur etwas wie zum Beispiel ein Buch zu lesen? Wie oft wanderten dabei deine Gedanken an deinen Nachrichtenaccount?
Ich glaube, um diese freien Abende erleben zu können, muss das Internet ausfallen. Obwohl viele Menschen dann ihren Tag damit verbringen, irgendwie das Internet wiederzubeleben, anstatt sich die Zeit anders zu nutze zu machen. Traurig, aber wahr.
Den größten Gefallen, den man seinen Kindern machen kann, ist ihnen erst ab dem Alter von 16 einen eigenen Computer zu erlauben und vorher stets darauf zu achten, dass die Kleinen nur eine Stunde am Tag daran sitzen. Langeweile macht kreativ. Wie viel Zeit haben wir früher im Wald und auf den Wiesen verbracht? Heute erlebe ich das nur, wenn ich mit den Pfadfindern ohne Handys und Laptops wandern gehe. Diese Auszeiten heilen die Seele.
Nachrichten kann man ja auch in der Zeitung lesen, am nächsten Tag. Oder einfach das Radio anschalten. Filme gibt es in den aussterbenden Videotheken. Zur nächsten Party kann man Freunde per Brief oder Anruf einladen, ist doch ohnehin viel persönlicher und schöner. Außerdem hat heutzutage nahezu jeder eine Telefonflatrate. Bücher fühlen sich viel schöner in der Hand an und lassen sich besser lesen, als die Texte im Internet. Wie viele Spiele stehen seit Jahren unberührt im Schrank? Warum müssen wir stets erreichbar sein? Würde es sich um etwas dringendes handeln, könnte die andere Person doch auch kurz anrufen.
Ist es nicht amüsant, dass viele mit „ich mache gerade nichts“ antworten, wenn sie mit anderen chatten und danach gefragt werden? Nichts. Unter nichts versteht man im Internet herum zu surfen und Musik zu hören. Mittlerweile fragt kaum einer mehr, was man am letzten Abend gemacht hat. Als Antwort käme sowieso nur ein „Nichts“ oder „das Übliche“. Wäre es nicht toller, mit einem „Hab meine Lieblings-CD gehört, die ich in den tiefen meines Regals wiedergefunden habe und dabei das Buch gelesen, das du mir neulich empfohlen hast.“ antworten zu können? Daraufhin ergäbe sich dann sogar höchstwahrscheinlich ein interessantes Gespräch über die Musik oder den Roman. Auf „Nichts“ kann man schließlich kaum etwas anderes als „ich auch“ erwidern.
Ich gebe zu, ich beneide jeden, der nicht täglich ins Internet geht. Statt zu chatten, würde ich auch gerne wieder viel mehr Briefe oder Emails schreiben und lesen.
Zum Abschluss würde ich gerne sagen, dass ich mich nun ändern und nur alle paar Tage ins Netz gehen werde. Doch das wäre sicherlich gelogen.
Das einzige was ich für mich daraus ziehen kann, ist dass ich versuchen werde, etwas weniger online zu gehen. Mir etwas bewusster mache, wie viel Zeit ich damit verplempere und meine Prioritäten langsam ändern werde. Vielleicht. Hoffentlich.
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