Donnerstag, 25. August 2011

Ihana!

Terve!

Vorhin ist mir die Weltmeisterin im Handy-Weitwurf begegnet; welch Ehre dachte ich mir und freute mich sogleich einen Keks, nachdem ich zuende gestaunt hatte. Die Dame ist nämlich wesentlich kleiner als ich, geschätzte 1,60 Meter groß. Außerdem ist sie nur unwesentlich älter als ich. Wuhu! Frauen an die Handyweitwurfmacht!

Desweiteren geht nun allmählich die legendäre erste Woche vorbei.
Während der Arbeit habe ich meine Fähigkeit im Bookcovering perfektioniert (man nehme Folie und klebe sie auf die Bücher drauf - ist echt schwierig), mich mit russischen Begriffen herum geschlagen - denn momentan ist eine russische Jugendgruppe hier und ich durfte in der Rezeption Papierkram in der absolut einfach durchschaubaren Sprache erledigen. Mit dem Service-Fachkraft-für-Gebäude-Reinigungsdienst habe ich mittlerweile den halben Campus geputzt und morgen geht das Säubern weiter - yeah! I love cleaning!
Desweiteren wurde mir mehrmals Savonlinna gezeigt, gestern bin ich mit einem klapprigen Fahrrad mit nur einem Gang (dem 1.) bergauf und -ab, sechs Kilometer lang, zur Polizeistation geradelt und habe das sogleich zu meiner neuen Fitnessaktivität auserkoren, gewiss habe ich dabei tausende Kalorien verbrannt.
Heute wurden Po-Ching und ich dem Personal vorgestellt und wir durften einen "geheimen" Raum betreten, den ich niemals erwartet hätte. Es handelt sich hierbei um eine kleine Höhle mitten auf dem Campus und darin sind ein paar Bänke, Holzboden, Mönchgesang im Hintergrund und ein Altar - der Chef des Opistos hielt auch sogleich eine Predigt, die zum Glück auf Finnisch war.

Das Essen ist diese Woche wunderbar abwechslungsreich gewesen. Morgens durfte ich mich zwischen verschiedenen hellen Wabbelbroten, Käse und Wurst entscheiden. Mittags gabs dann Kartoffeln mit jedem Tag wechselndem Wannabe-Fleisch und Wannabe-Fisch. Sowie als Beilage stets die gleichen drei Salate. Abends gab es dieselbe Auswahl wie zur Mittagszeit.
Etwas gutes kann ich dem Ganzen trotzallem natürlich abgewinnnen: ich esse weniger! Und wer gut zählen kann, wird feststellen, dass ich nur drei Mahlzeiten beschrieben habe - der Grund dafür ist, ich lasse die übrigen beiden vorsichtshalber weg.

Bisher hat es hier noch nicht geregnet, die Sonne scheint den Tag über und so sieht es auch mit meiner Laune aus. Mittlerweile habe ich mich sogar an die typischen Hygieneumstände des Männerhaushaltes gewöhnt und nutze das am weitentfernteste Badezimmer, da die Kerlchen zu faul sind, dorthin zu gehen. Demnächst ziehen die drei Männer aus und ein einzelner Zivi zieht ein. Falls der genauso drauf ist wie die vorherigen Typen, werde ich ein paar Erziehungsmaßnahmen einführen.

Die ersten Abende in Savonlinna habe ich mich von den Kochkünsten der Afgahnen überzeugt und interessante Zusammenstellungen der Lebensmittel zu mir genommen (Reis/Hühnchen/Rosinen/Zitrone mit Fisch gemischt) - die Geschmacksexplosion schmeckt wunderbar und unbeschreiblich!

Außerdem habe ich jetzt die Basistechniken des (Erfolglosen-) Angelns drauf und bin bestens fürs Eisfischen vorbereitet. Statt der Fische kamen die Enten an und theoretisch hätte ich mir eine schnappen und grillen können. Zu deren Glück, habe ich jedoch genug von Fleisch.

Jetzt habe ich doch glatt vergessen, eines der wunderbarsten Zitate einzubringen::
Bei der Rundführung durch Savonlinna, Zitat von Helena (Lehrerin):
"Und das ist die Altstadt von Savonlinna. Die Häuser sind sogar bis zu 100 Jahre alt"

Mein absoluter Lieblingssatz ist mittlerweile: "Suklaa ole ihana!", wenn du das aussprechen kannst, bist du ein guter Finne (in meinen Augen).

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