Dienstag, 30. August 2011

me again

Stell dir vor: Du sitzt auf dem Pott und fühlst dich verdammt dreckig. Was kannst du dagegen tun?
Die finnische Toiletteneinrichtung hat genau für diesen beschriebenen Moment vorgesorgt. Guck dich einfach um und mit 75%ger Wahrscheinlichkeit befindet sich in deiner Greifnähe ein Duschkopf samt Wasseranschluss.
Sollte jetzt wieder einer auf die Idee kommen, mir klar machen zu wollen, dass meine Marktlückenideen absurd sind, werde ich ihn auf die Duschvorrichtung aufmerksam machen.
Während stilvoll eingerichtete Badezimmer ein BD vorweisen können, hat man hier einfach nur diese kleine Brause und kann sich nachbelieben den ganzen Körper duschen.

So viel zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben.

Aaaaachja! Ich habe Will.I.Am von den Black Eyed Peas getroffen!
Oder zumindest seinen Zwillingsbruder. Der studiert jetzt an meinem Arbeitsort.
Morgen geht es auch für mich los. Finnisch pauken und so tun, als wäre ich mit der Sprache aufgewachsen.

Um mich herum wuseln jetzt etliche Menschen herum, die mit mir mindestens eine Gemeinsamkeit haben (neben der Augenfarbe) – wir sind die Ausländer!
Aber hey, da steh ich doch drauf! Ich liebe es aus der Rolle zu fallen…
Vorhin im Gespräch mit einem Griechen, keimte in mir eine idealistische Idee zum Thema Rassismus auf. Davon ausgegangen, nur alle Weißen sind Rassisten, müsste man ein Programm einrichten, welches dafür sorgt, dass jeder der europäischen und amerikanischen Länder für mindestens ein Jahr in die restlichen Länder gehen und dort leben muss. Dort werden sie dann mit den anderen Kulturen und Lebensverhältnissen konfrontiert und können am eigenen Körper erleben, wie es ist, allein und fremd zu sein und aufgrund der Hautfarbe anders behandelt zu werden.
Okay, ausgereift ist der Gedanke nicht, doch für mich reicht das als Grundüberlegung. Vielleicht hast du eine andere Meinung oder eine bessere Idee als ich, zumindest würde mich interessieren, wie andere darüber denken.
Mein Kontakt zu den anderen Studenten beschränkt sich lediglich auf den mit Männern. Die meisten Frauen sind muslimisch und von daher sehr schüchtern.  Ich werde selbstverständlich noch den Kontakt zu ihnen suchen, aber hierbei lasse ich mir wahrscheinlich mehr Zeit.

Auf jeden Fall sind die Konversationen mit den muslimischen Männern interessant, weil sie sonst ja eher unter Männern sind und oft verwirrt reagieren, wenn ich meine Meinung vertrete und direkt sage, was ich will und was nicht.
Trotzallem merke ich, wie sehr sie bemüht sind, sich daran zu gewöhnen und sich den finnischen Lebensverhältnissen anzupassen. Während ich im T-Shirt herum renne, tragen viele dicke Pullover.

Seitdem ich neulich die gesamte Wäsche von 100 Betten und Menschen zur Waschküche geschleppt habe (wuhu, ich war wie der Weihnachtsmann beladen mit riesigen roten Stoffsäcken), tut mir mein Rücken weh, jedoch scheint er sich allmählich an die harte körperliche Arbeit zu gewöhnen. An dieser Stelle möchte ich den Respekt für jede einzelne Reinigungsfachkraft aussprechen! Das was ihr schafft und macht, das ist einfach großartig und eine verdammt harte Arbeit! Vielen Dank!
Joa, das war’s dann auch wieder für heute… ich entspanne mich noch ein bisschen und gehe danach Fußball spielen – jaaaaa richtig gehört! Rica macht freiwillig Sport!

3 Kommentare:

  1. denk dran rica nicht das tor sondern die kerle sind das ziel und du kommst schneller an dein ziel wenn du den ball hast ;)

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  2. das ist eine sehr wichtige Lebensweisheit, danke dafür :D ich hoffe, ich kann sie umsetzen!

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  3. vielleicht tue ich auch einfach mal so als würde ich vor Schmerz sterben, weil ich einen Krampf in der Wade habe^^

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